Jahresrückblick 2023

Bürgermeister Jörg Frey blickt auf das Jahr 2023 zurück.

Liebe Schonacherinnen und Schonacher,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
das Jahr 2023 wird als sehr turbulentes Jahr, gezeichnet von zahlreichen Krisen auf der ganzen Welt in die Geschichte eingehen. Kriege, viele Unruheherde, Extremwetterlagen, Inflation und oft auch die Nachwehen von Corona sind keine Boten, um gute Laune zu verbreiten. Man merkt es der Gesellschaft und den Menschen an, dass solche multiplen Krisen nicht einfach zu verarbeiten sind und die Menschen auch zeichnen bzw. verändern. Wir leben aber gleichzeitig auch in einem Wohlstand, dessen Herkunft uns oftmals nicht mehr bewusst ist. Er wurde geschaffen durch harte ehrliche Arbeit, durch gemeinsames Anpacken und auch durch kluge und verlässliche Steuerungen in der Politik. Verbunden war der wirtschaftliche Erfolg mit einer geeigneten sozialen Sicherung für die Bevölkerung.
 
Gerade in Zeiten der Krise wünschen sich die Menschen aber auch eine klare und starke Führung, an der man sich orientieren kann und auch den Glauben an eine bessere Zukunft. Daran gilt es mit Nachdruck zu arbeiten, dieses Vertrauen muss von der Politik bei den Bürgern wiedergewonnen werden. Ich hoffe, dass uns dies gelingen wird, sowohl in der EU als auch bei uns im Land.

Gleichzeitig hoffe ich sicher im Namen von allen Bürgerinnen und Bürgern, dass auf Erden bald wieder Frieden einkehrt und die furchtbaren Kriege der Vergangenheit angehören.
 
In Schonach konnten wir trotz der schwierigen Lage doch wieder einiges gemeinsam bewegen.

Ich bin sehr dankbar, dass wir in diesem Jahr noch mit dem Umbau des Arzthauses beginnen konnten, in der Hoffnung, dass wir rechtzeitig zum 31.12.2024 fertig werden. Ab 01.01.2025 möchte unser zukünftiger Allgemeinarzt, Dr. Raphael Siepe, seine Praxis im alten Schulhaus betreiben. Das Ausbauprogramm ist sehr ehrgeizig.

Der neue Skilift am Winterberg konnte ebenfalls im Januar diesen Jahres eingeweiht werden. Die Kinder und die Einheimischen hatten viel Freude und durften auf der beschneiten Piste in dem relativ schlechten Winter doch 24 Betriebstage genießen. Auch im neuen Winter hatten die Kinder schon viel Freude am Skilift.

Im Breitbandausbau sind wir auch wieder ein Stück weitergekommen. Durch eine gemeinsame Aktion konnten auch die Anwohner von Freiheit, Grub und Paradies an das Breitband und teilweise auch an das öffentliche Wassernetz angeschlossen werden. Auch der Zusammenschluss des kreisweiten Backbone-Netzes ist im Jahr 2023 erfolgt, so dass wir im Fall eines Schadens auch eine Backup-Lösung haben. Ich hoffe, dass wir 2025 mit der weiteren Erschließung im Ort fortfahren und hoffentlich bald fertig werden können.

Von großer Wichtigkeit war die Eröffnung der zweiten Waldkindergartengruppe. Wir haben großen Zulauf in den Kindergartengruppen durch die gestiegenen Geburtenzahlen, worüber wir uns sehr freuen. Die Kinder im Waldkindergarten fühlen sich sehr wohl und wir konnten im Gegensatz zu manch anderen Gemeinden allen Kindern einen entsprechenden Kindergartenplatz rechtzeitig zur Verfügung stellen. An dieser Stelle danke ich allen, die so schnell dazu beigetragen haben, dass wir dies erreichen konnten.

Strategisch und langfristig von großer Bedeutung war die begonnene Sanierung der Quellfassungen und der Wasserleitungen im Bereich des Rohrhardsbergs. Was unsere Vorfahren vor nahezu 100 Jahren von Hand gegraben haben, konnten wir nun wieder anpassen und teilweise so optimieren, dass wir eine höhere Quellschüttung haben. Dies bringt uns für die Zukunft mit den größeren Trockenperioden mehr Sicherheit. Die Vorhaben müssen in den nächsten Jahren noch weitergeführt werden.

Der Abriss der ehemaligen Strohhutfabrik Sauter läuft ebenfalls planmäßig. Wir beabsichtigen an dortiger Stelle in zentralster Lage eine Sozialraumimmobilie mit Tagespflege und barrierefreien Wohnungen zu errichten. Dies soll durch einen Investor umgesetzt werden.

Dankbar bin ich auch, dass Dank der großen Mithilfe des Fördervereins Schwarzwälder Strohmanufaktur Schonach nun die neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Gebäude Sperl eröffnet werden konnten. Hier ist eine gelungen Einheit zur Sicherung des Kulturgutes eröffnet worden.

Weitere Investitionen in die Spielplätze und somit für unsere Kinder haben das Programm der Gemeinde abgerundet. Dankbar bin ich auch, dass das Verbindungsstück zwischen dem Seifenbergweg und dem Neubaugebiet erneuert werden konnte. Stück für Stück versuchen wir unsere Straßen auf Vordermann zu bringen.

Dankbar sind wir alle auch, dass unsere Dom Clemente Schule mit Frau Alexandra Wernet wieder eine neue Schulleiterin hat. Wir sind hoffnungsvoll, dass mit ihr neue Impulse an unsere Schule kommen und mit dem hochmotivierten Lehrergremium gemeinsam die Werkrealschule für die Region erhalten werden kann.
 
Touristisch stehen auch einige Änderungen vor uns, denn auf Dauer wird die Tourist-Information, die von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH betrieben wird, nicht mehr personell besetzt sein, sondern in einen Infopunkt mit modernen Medien umgewandelt werden. Daran müssen sich natürlich auch unsere Gastgeber und Gäste gewöhnen, doch die dauernde und immer stärkere Nutzung der modernen Medien machen diese Maßnahmen notwendig.
 
Sorge bereiten uns allen die momentane auf Deutschland zukommenden Flüchtlingsströme. Es hat den Anschein, dass diese nicht enden wollen und zwischenzeitlich auch zum Teil maßlos die sozialen Systeme in Deutschland überfordern. Wir hoffen hier, dass die Bundesregierung einschneidende Gesetze beschließt, denn letztendlich wird es so wie bisher für den Staat und auch für die Bevölkerung nicht mehr zu bewerkstelligen sein. Der Staat und insbesondere der Bund muss vor allem auch danach schauen, dass eine Integration derjenigen erfolgt, die auf Dauer bleiben dürfen und im Vorfeld bereits geprüft wird, wer kein Aufenthaltsrecht bei uns hat. Letztendlich wird Integration am Besten über das Erlernen der Sprache und das Übernehmen von Arbeit und somit das Einbringen in unsere Sozialsysteme erfolgen können.
 
Bedauerlich ist der immer stärkere Rückgang der Gastronomie in Schonach. Wir hatten einst viele Wirtschaften in Schonach, auf die wir alle stolz waren. Zwischenzeitlich hat sich das Angebot sehr stark reduziert, vor allem aufgrund fehlender Nachfolgeregelungen und auch des ständig aufkommenden Personalmangels. Ich hoffe hier auf Besserung, denn letztendlich sind die Gaststätten in den Dörfern wichtige Begegnungsstätten und sollten unbedingt erhalten bleiben. Auch für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und natürlich auch der Gäste sind sie von allergrößter Bedeutung. Wir alle sollten uns deshalb besinnen und die vorhandenen Gaststätten bestmöglich unterstützen.
 
Wenn wir auf 2024 vorausblicken, dann wissen wir, dass in der Zukunft von unserer Regierung speziell im Bund große und wichtige Beschlüsse erwartet werden. Das Haushaltsloch muss gestopft, die Flüchtlingssituation muss gelöst, die zahlreichen Kriege müssen beendet werden und es soll wieder Frieden einkehren. Die Herausforderungen sind groß.
 
Auch bei uns stehen große Maßnahmen an. Wir müssen den Umbau des alten Schulhauses stemmen, den Breitbandausbau vorantreiben, die bestehenden kommunalen Gebäude sanieren (Sporthalle und Haus des Gastes) und vieles mehr.
 
Gesellschaftlich stehen einige erfreuliche Ereignisse an, wie das Narrentreffen für 150 Jahre Batzenwecken und das 150-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr. Auch die Vorbereitungen auf die 750-Jahr-Feier in Schonach im Jahr 2025 laufen auf Hochtouren. Wenn es uns da gelingt gemeinsam anzupacken und miteinander diese Festivitäten zu feiern, ist das auch ein wichtiger Schritt für den Zusammenhalt im Dorf, der immer wichtiger wird.
 
Auch stehen am 09.06.2024 die Europawahl sowie die Kreistags- und Kommunalwahlen an, bei der für die nächste Periode für 5 Jahre sowohl das Europaparlament, der Kreistag als auch der Gemeinderat neu bestimmt werden. Hier hoffen wir auf interessante Kandidaten, ebenso auf eine hohe Wahlbeteiligung und sind dankbar, dass die Demokratie uns diese Möglichkeiten eröffnet.
 
Liebe Schonacherinnen und Schonach,
 
Sie sehen, die Herausforderungen sind groß und die Erwartungen der Bevölkerungen ebenfalls. Letztendlich können wir nur befriedigende Ergebnisse vorlegen, wenn alle zusammen helfen, die Ärmel hochkrempeln und bereit sind, sich für das Gemeinwohl einzubringen. Die Lebensqualität hier am Ort bestimmen wir alle gemeinsam. Deshalb gilt es die vorhandenen Betriebe zu unterstützen, die örtlichen Vereine zu fördern und auch durch aktive Mitarbeit zu stärken, sowie sich in die Gemeinschaft einzubringen, um letztendlich auch etwas gemeinsam erleben zu dürfen. Ich wünsche mir, dass wir dies im kommenden Jahr gemeinsam schaffen und hoffe, dass möglichst viele mitziehen.
 
Ihnen liebe Bürgerinnen und Bürger wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr verbunden mit dem Wunsch nach einer stabilen Gesundheit und Frieden auf Erden.
 
Zum Abschluss möchte ich noch allen unseren Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, den Vereinsvertretern und all denen, die gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit Verantwortung zeigen, Danke sagen. Danke für Ihr Engagement, Danke für Ihren Mut und Weitblick und Danke, dass Sie gerade in dieser schwierigen Zeit bereit sind, Verantwortung für Ihre Gesellschaft zu übernehmen. Ich freue mich mit Ihnen auf das kommende Jahr. Lassen Sie uns gemeinsam und zuversichtlich mit Mut die kommenden Herausforderungen angehen. 
 
Ihr
Jörg Frey
Bürgermeister

(Erstellt am 20. Dezember 2023)