Jahresrückblick 2024

Bürgermeister Jörg Frey blickt auf das endende Jahr zurück.

Bürgermeister Jörg Frey vor dem Rathaus

Liebe Schonacherinnen und Schonacher,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und das Jahr 2025, unser Jubiläumsjahr für 750 Jahre Bestehen der Gemeinde Schonach, steht von der Tür. Das Jahr 2024 wird als sehr unruhiges Jahr in die Geschichte eingehen, das von einem anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine, zwischen Israel, dem Libanon und den Milizen gekennzeichnet ist und von einem Dauerstreit in der Ampelregierung in Berlin, der für alle nur noch ärgerlich ist.
 
Die Unstimmigkeiten in Berlin haben zu einem Stillstand in der Wirtschaft und zu großer Unzufriedenheit in der Gesellschaft geführt. Es ist klar zu erkennen, dass zahlreiche Betriebe nicht mehr hier in der Heimat investieren, sondern ins Ausland gehen. Die Kurzarbeit steigt an, Entlassungen sind angezeigt und werden sich mehren, Firmeninsolvenzen werden darauf folgen.
 
Klar ist zwischenzeitlich, dass noch im Dezember die Vertrauensfrage gestellt werden wird und wir wohl einen Regierungswechsel bekommen. Dieser ist aber auch angesichts der Lähmung und des Stillstandes in Deutschland dringend notwendig.
 
Hinzu kommt, dass unsere Gesellschaft gesättigt wirkt. Die ursprünglichen Tugenden wie Fleiß, Tüchtigkeit, Ideenreichtum und Mut drohen verloren zu gehen. Nach Corona war festzustellen, dass der Egoismus vor dem Miteinander steht.
 
Die Wahl in den USA mit dem neuen Regierungschef Donald Trump war überraschend deutlich, wird aber zu sehr viel Unsicherheit in der Welt führen, weil Trumps Führungsverhalten nicht voraussehbar ist.
 
Viele in unserer Gesellschaft machen sich auch Sorgen um die starken rechten Ränder in Deutschland. Die Wahlerfolge der AfD in den neuen Bundesländern führen zu ganz schwierigen Regierungsverhältnissen. Der Rechtsruck in Europa, speziell in den Niederlanden, Frankreich, Italien und auch Ungarn tun ein Übriges dazu. Es erscheint immer mehr so, dass die EU zwischen den großen Giganten USA, Russland und China droht unterzugehen.
 
Warten wir ab, was die Bundestagswahlen am 23.02.2025 bringen werden und hoffen wir, dass es endlich wieder eine starke und stabile Regierung mit verlässlichen Vorgaben gibt, die in der Lage ist, die richtigen Weichen zu stellen, damit sowohl die Betriebe als auch die Gesellschaft sich wieder auf die Tugenden besinnen, die Deutschland letztendlich stark gemacht haben.
 
Befremdlich sind die Probleme auch bei uns in der Region speziell in der Gesundheitsversorgung, in der Überlastung der Kliniken, bei den fehlenden Kinderärzten, den Fachärzten und vieles mehr. Probleme bei der Pflegeversicherung und der Sicherheit unserer Rente ergänzen dieses Thema. Wir haben trotz wegfallender Arbeitsplätze einen Arbeitskräftemangel und befinden uns mitten in einem Strukturwandel. Das alles sind Voraussetzungen, die es in dieser geballten Form so die letzten Jahre, ja sogar Jahrzehnte nicht gab. Deshalb gilt es mehr denn je, verlässlich die Weichen in eine hoffentlich gute Zukunft zu stellen und dann vor allem wieder anzupacken und zu arbeiten, denn letztendlich können die ganzen Steuergelder erst verteilt werden, wenn sie irgendwo erwirtschaftet worden sind.
 
In Schonach gab es im abgelaufenen Jahr einen neuen Gemeinderat mit vier neuen Mitgliedern und erstmals auch vier Parteien. Im Kreistag sind nach wie vor zwei Schonacher im Gremium vertreten, was für unsere kleine Gemeinde nicht von Nachteil sein sollte.

Alztes Schulhaus erhält eine neue Schalung

Daneben haben wir auch das Wohnhaus Jahnstraße 2 saniert und auch die WC-Anlage im Haus des Gastes, damit diese wieder den heutigen Ansprüchen gerecht wird. In die Optimierung des Wohnmobilstellplatzes stecken wir ebenfalls viel Geld und wollen ihn digital und zukunftsfähig einrichten. Dies gilt auch für unsere Touristinformation, die zwischenzeitlich von der HTG betrieben

 
Unser Gemeinderat hat auch wieder wichtige Weichenstellungen getätigt und Investitionen angestoßen. An vorderster Front steht der Umbau des alten Schulhauses zum Ärztehaus. Zum 01. Februar 2025 werden die Ärzte Dr. Siepe und Dr. Schwarz die Praxis im alten Schulhaus mit ihrer Hausarztpraxis starten. Wir sind dankbar, dass damit das Vakuum der ärztlichen Versorgung wieder geschlossen ist und sind vor allem unserem langjährigen Hausarzt Dr. Mezger mehr als dankbar, dass er so lange bei uns praktiziert hat. Das war einfach vorbildlich.
wird und nun auch den digitalen Anforderungen der Zukunft gerecht geworden ist.

Geschäftsführer Patrick Schreib vor dem Terminal.

Ganz wichtig für unsere Infrastruktur ist auch die Fortführung der Erneuerung unserer Quellfassungen am Rohrhardsberg. Zahlreiche Investitionen mussten wir auch in unsere Regenüberlaufbecken und die dortige Messtechnik stecken. Glücklicherweise ist es uns auch gelungen, einen neuen Traktor für den Bauhof und den Winterdienst zu beschaffen.

Sehr erfreut war unser Gemeinderat, dass wir als Gemeinde erstmals von dem ehemaligen Schonacher Mitbürger Raimund Harter Kapital in Höhe von 100.000 Euro erhalten haben zur Verwendung in einer Stiftung für benachteiligte Menschen und sportliche Belange. Dies war eine große Tat des verstorbenen Schonachers.

Bürgermeister Jörg Frey mit Michael Dold vor Bagger im Wald.

Bedeutende Ereignisse im abgelaufenen Jahr waren auch das 150-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Schonach mit einem unglaublichen Volksfest, der erstmals von der Feuerwehr organisierte und durchgeführte Schanzenlauf und auch die Gründung des Freundeskreises Schonach-Plescop.

Wir alle hoffen und wünschen, dass das Jahr 2025, das ganz im Zeichen des Jubiläums „750 Jahre Schonach“ steht, weltpolitisch ruhiger, in Schonach aber unvergessen werden wird. Es sind unglaublich viele Aktivitäten geplant und gerade auch die Kooperation mit unserer Nachbargemeinde Schönwald, die ebenfalls das 750-jährige Jubiläum feiert, zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gemeinden funktioniert. Das Opening und das Finale des Jubiläumsjahres werden zum einen in Schonach und zum anderen in Schönwald stattfinden.

Bürgermeister Jörg Frey mit dem Jubiläumskalender in der Hand.

Lassen Sie uns miteinander feiern von Schonacher für Schonacher und jeden Moment genießen, denn es ist nur ganz wenigen Menschen vergönnt ein solches Jubiläum einer Gemeinde mitmachen zu dürfen. Bringen Sie sich ein, machen Sie mit und lassen Sie uns gemeinsam ein Festjahr schaffen, an das wir uns gerne noch lange erinnern.
 
Ich wünsche mir vor allem auch, dass wir nach der Bundestagswahl die Demokratie hochhalten können, dass wir klare politische Verhältnisse und Vorgaben bekommen und uns alle zusammenreißen, gemeinsam anpacken, fleißig und tüchtig die vor uns stehenden Aufgaben bewerkstelligen. Wir müssen dieses Vakuum hinter uns lassen und endlich wieder positive Stimmung erzeugen. Wir müssen raus aus der Depression, raus aus der Krise und wieder positive Meldungen verkünden. Wir können das, wenn wir wollen. Wir müssen es aber auch tun und konsequent anpacken. Dazu wird es notwendig sein, dass wir aus gewissen Komfortzonen herausgehen und uns den neuen Herausforderungen mutig, aber zielgerichtet stellen. Arbeit muss sich wieder lohnen!

 
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
 
ich bin sicher, dass wir das gemeinsam schaffen können und gemeinsam auch ein hoffentlich erfolgreiches Jubiläumsjahr erleben werden. Helfen Sie alle mit, den vor uns stehenden Strukturwandel mit der Klimakrise in die richtige Richtung zu lenken, damit auch wir in Zukunft auch wieder ausreichend Arbeitsplätze und ausreichend Arbeit für unsere Bürgerinnen und Bürger vor Ort haben. Wir alle wollen in eine positive Zukunft schauen.
 
Lassen Sie mich wie immer an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön sagen. Dankeschön vor allem an alle Schonacherinnen und Schonacher, die im Ehrenamt für unsere Gesellschaft, für unsere Gemeinde in den Vereinen und anderswo tätig sind. Sie sind große Vorbilder und sorgen für eine positive Grundstimmung und für viel Engagement in unserer Gemeinde.
 
Ich danke allen Vereinsvorsitzenden für ihre aufopferungsvolle Arbeit zum Wohl der zahlreichen Mitgliederinnen und Mitglieder.
 
Danke sagen möchte ich aber auch unseren Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, die sehr weitsichtig und zielorientiert an die Aufgaben herangehen und die Weichen in die richtige Richtung stellen. Das Gemeinwohl unserer Einwohnerinnen und Einwohner liegt uns sehr am Herzen und steht über den privaten Interessen Einzelner.
 
Damit dies alles auch umgesetzt werden kann, bedarf es motivierter und engargierter Mitarbeiter. Diese haben wir in der gesamten Gemeindeverwaltung und dafür möchte ich mich ebenfalls bedanken.
 
Freuen Sie sich nun alle auf eine hoffentlich friedvolle Advents- und Weihnachtszeit, genießen Sie das Fest der Liebe, die Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Lieben und freuen Sie sich mit uns auf ein hoffentlich erfolgreiches, friedvolles und in unserer Erinnerung bleibendes Jubiläumsjahr 2025.
 
Herzlichst Ihr
 

Jörg Frey
Bürgermeister

(Erstellt am 20. Dezember 2024)